I’m now analog

Analog, Bilder, Erfahrungen, Fotografieren

Ich bin jetzt endgültig bei der analogen Fotografie angelangt! Naja, nicht so richtig total, aber irgendwie doch. So streife ich nun doch seit ca. 2 Wochen mit der Nikon FE von meiner Mutter und dem 55mm f2,8 Macro-Objektiv durch die Gegend und habe soeben meinen ersten Film entwickeln lassen.

img039-Bearbeitet

Nun, wie bin ich denn jetzt wieder darauf gekommen? Seit ein paar Monaten bin ich ja voll im Polaroid-Fieber, wie der eine oder andere mitbekommen hat. Aber ich merkte natürlich auch, dass das eine sehr teure Angelegenheit ist. So ein Bild kostet doch zirka 3 CHF! Eigentlich würde ich noch so gerne einfach ein wenig mit der Polaroid-Cam rumknipsen, weil es einfach Spass macht … aber das liebe Geld!!!

Dann bin ich durch ein paar Kollegen angestiftet worden, die iPhone-Fotografie etwas ernster zu nehmen und mir das eine oder andere Programm zu installieren. Und während ich da so am rumspielen war, schoss es mir durch den Kopf … hier emulierst und simulierst du mit den Programmen alte, alternative Kameras und Entwicklungsprozesse … wieso packst du nicht deine analoge Ausrüstung wieder aus? (Im übrigen bin ich der iPhone-Fotografie nun etwas weniger skeptisch eingestellt, aber nach wie vor noch nicht so richtig Freund mit ihr geworden!)

Und das habe ich dann getan. Ich habe die Nikon FE meiner Mutter gepackt und sie begleitet mich seither jeden Tag. Zudem funktioniert auch plötzlich die Minolta wieder, die ich eigentlich schon längst aufgegeben hatte.

Über die Ostern habe ich mir dann auch noch meinen Scanner etwas genauer unter die Lupe genommen und realisiert, dass ich da 35mm-Filmnegative scannen kann. Ich habe dann einige Tests mit den einzig verfügbaren Negativen gemacht, die von einer Flugshow stammen, als ich mal mit einer Kompakten knipsen durfte. Und ich fand das Resultat recht gut. Es hat da zwar dann immer weisse Flecken drauf, woher die stammen weiss ich noch nicht, aber mit der Testversion von Photoshop CS5 lassen die sich ja sehr bequem editieren.

Und so bin ich nun dran, mir einen hybriden Workflow für meine analog geknipsten Bilder anzueigenen. Das erste, präsentable Beispiel habt ihr ja weiter oben in diesem Beitrag schon gesehen 😉

Soeben habe ich mir ein paar Diafilme zugelegt, und die will ich dann crossen lassen … und von einer modifizierten Lochkamera träume ich auch noch … oder doch eine Holga? Naja, ich habe viele Ideen und bin bereit mich mehr und intensiver mit der analogen Fotografie zu beschäftigen, als ich das jemals tat!

Fotografierst du noch analog oder nur digital? Hast du einen hybriden Workflow? Und scannst du deine Bilder selber?

3 Gedanken zu “I’m now analog

  1. Ich verfolge deinen Blog ja nun schon etwas länger; ab und zu mal.
    Über Digital zur Polaroid und jetzt eine Nikon FE?!

    Wie ich deine bisherigen Bilder und Arbetisweise (mehr oder wengier) kenne, gehörst du zu denen, bei welchen Technik kein Selbstzweck ist.

    Die Analoge Fotografie ist eine Welt für sich, je nach dem welche Ressoursen zur Verfügung stehen, bietet sie eine Fülle an Varianten die man gar nicht vollständig beschreiben kann. Und da scheinst du bereits mitten drin zu sein 🙂

    "Nachteil" von analog in der heutigen medialen Welt : man muss scannen.
    Scannen beinhaltet vielerlei Aspekte, eine Angelegenheit für sich.
    Wichtig beim scannen : die Sauberkeit. So stammen die kleinen Flecken auf den Bildern von kleinen von kleinen Fusseln.
    Am besten ist es, die Negative abzublasen. Mit einem günstig erhältichen Blasebalgen. Tücher – selbst die besten (zB von Ilford, Tetenal usw) – sollten nur bei starker Verschmuzung angewendet werden. Auch das Glas des scanners sollte möglichst sauber gehalten werden.
    In manchen Scan-Software gibt es eien sogeannte Staub/Kratz-Korrektur. Davon gibt gibt es zwei Varianten : Hardware-basiert und Software-basiert. Die Hardware-basierte (zB Fare, ICE usw) ist einiges wirkungsvoller und gleichzeitig schonender als die Software-basierte, welche Flecken nur im Programm bereinigt, aber nicht hardware-unterstützt.
    So ist es auf jedenfall besser, ohne Harware-Unterstützung die Flecken erst im Nachhinein zu entfernen. So, wie du das ja gemacht hattest.
    Meine Mittelformat-Filme scanne ich ebenfals mit Flachbrettscanner. Bei diesen entferne ich Flecken allerdings nur selten mal.
    Da du ja gerne crosst, bietet sich das scannen und die Bearbeitung ja geradezu an. Eine weitere Möglichkeit sind verschiedene, speziellere Filmsorten.

    Genauso wichtig wie die Hardware ist die Software. Und gute Software ist in der Bedienung ziemlich anspruchsvoll. Für jemanden ,der aber mit Photoshop & Co auskommt, sollte das kein Problem sein.
    Ein zweiter wichtiger Faktor : geschärft sollte erst in der endgültigen Datei/Bildgrösse werden. Ob Nachschärfen rsp "Unscharf maskieren"(USM) – Nachschärfen während dem Scan-Vorgang erhöt die Bildfehler.
    Bei Flachbrettscanner sollte zudem nie die grösst mögliche Auflösung genutzt werden, sondern zweit -oder dritt-höchste Auflösung. Weil die grösst mögliche Auflösungen interpoliert sind.
    Ein weiterer Trick : die sogeannte "TonwertSpreizung". Meist in Form einer Grafik kann man die virtuelle Gradation berichtigen. So, dass die Gradation nur das zeigt, was zwischen den hellsten und den dunkelsten Partien ist. Das lässt die Bilder weniger flau wirken.

    Wenn man deine bisherigen Bilder ansieht, so habe ich den Eindruck, das du da das eine oder andere bereits über die BildbearbeitungsProgramme gemacht hast.
    Was du da mit deiner Nikon FE und per Software gemacht hast, sieht toll aus. Die Fotos wirken sehr inspiriert.

  2. Hey Philip

    Erst mal, vielen Dank, dass du immer weider kommentierst, ich habe danach jeweils ne Menge um nachzudenken und bis ich dann zu einem Schluss gekommen bin, denke ich jeweils, dass du nicht mehr auf eine Antwort wartest. Sorry.

    Ja, Technik ist für mich in der Fotografie, der Weg, der zum Ziel führen kann … aber definitiv nicht das wichtigste am ganzen.

    Digital hat so was extrem perfektes an sich, das mag ich zwar bei gewissen Projekten und Ideen, aber mich zieht das unperfekte, das nicht genau wissen, ob es denn jetzt so auf dem Film ist, wie ich es mir vorgestellt habe … das ungewisse Experiment immer mehr zum analogen hin.

    Danke für deine Tipps, bezüglich Scannen … ist wirklich hilfreich, wenn man gerade am einsteigen ist. Ich hatte schon das Gefühl, dass eventuell etwas mit den Negativen nicht in Ordnung sei, aber jetzt bin ich mir sicher, dass das Fusel vom Nastuch sind, mit dem ich den Scanner gereinigt habe … da werde ich das nächste Mal erst mit meinem Blasbalg von der Kamera rüber gehen.

    Bis auf das Schärfen und Unscharf maskieren bin ich ziemlich genau so hergegangen (da habe ich mich bis jetzt nich nicht richtig schlau gemach drüber :-S ) … vom Scanner habe ich SW-mässig an den Scans nichts machen lassen und alles nachträglich in PS gemacht.

    Danke für dein Lob … es ist wohl etwas vom schönsten, andere inspirieren zu können.

    lg ben

  3. Auch wenn ich mal länger nicht mehr reinschaue, so macht das doch überhaupt nichts, wenn mal eine Antwort nicht umgehend kommt 🙂
    Selbst auf meinem Blog sehe ich auch nicht täglich nach Kommentaren nach.
    Wir Fotografierende sollten uns die Zeit ja schliesslich gönnen 🙂

    Das Lob hast du dir sehr verdient und auch die neueren Beiträge bekräftigen dies. Ganz toller Beitrag über die Reise nach Schottland!!

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.