Portfolio-Besprechung

Erfahrungen, Fotografieren

Nun, es ist zwar schon eine ganze Weile her, seit dem Portfolio Day an der Ausstellung des EWZ Selections Award, aber ich möchte hier trotzdem meine Erfahrung mit euch teilen.

 

image.axdWie ich auf die Besprechung aufmerksam wurde

Am 9. Mai sass ich nach einem Brunch auf dem WC und las noch ein wenig im Kunstbulletin. Da fiel mir ein Faltblatt zum EWZ Selection Award in die Hand und ich las ihn, da ich diese Ausstellung unbedingt sehen wollte. Plötzlich fiel mir auf, dass es da die Möglichkeit gab, sein Portfolio mit Profis besprechen zu können.
Sofort setze ich mich an meinen Computer und versuchte mir Online einen Termin für diesen besagten 9. Mai zu ergattern. Das ging leider nicht mehr, dafür empfahl man mir, mich vor Ort zu melden, da vielleicht noch Termine frei wären.

 

Die Vorbereitung

Nun stand ich vor einem riesigen Problem. Ich habe zwar das eine oder andere gute Bild, aber fast keines davon liegt in einem gedruckten Zustand bei mir herum!
Also setze ich mich in aller Eile an meinen Computer, suchte meine 40 besten Bilder aus meinen Sammlungen heraus, verschon mich in die Stadt und liess die Fotos beim Fotofachhändler im Format 18×12 entwickeln. Nach zirka einer Stunde waren die dann fertig entwickelt und ich machte mich auf den Weg nach Zürich.

Unvorhergesehenes

DSC_2901Dort brauchte ich noch eine Weile, bis ich den Ausstellungsort gefunden hatte. Danach registrierte ich mich an der Kasse und erhielt einen Termin mit einer Künstlerin, die mein Portfolio begutachten sollte. Nun brauchte ich nur noch etwa ein ein halb Stunden  warten bis ich dran kam.
In dieser Zeit sog ich die Ausstellung in mich auf und schaute ein wenig bei den Portfolio-Besprechungen zu und kam mir sehr schnell doof vor, weil alle riesige Ausdrücke in super schönen Alben und Mappen dabei hatten und ich nur mit ein paar 12x18cm grossen Entwicklungen in Fototaschen daher kam.

Als es dann Zeit wurde meine Bilder zu zeigen, sah ich, dass mein Tisch schon besetzt war. Ich suchte den Verantwortlichen auf und wir gingen an den Tisch. Leider stellte sich heraus, dass die Künstlerin selbstständig einen Termin vereinbart hatte und ich somit übergangen wurde. Da sie aber danach sofort auf den Flughafen musste, hatte sie keine Zeit mehr für mich.
Erst wollte ich schon mein Zeug packen und nach hause gehen, dann fiel mir aber ein, dass ich mich nochmals schlau machen kann, ob nicht vielleicht noch jemand anderes einen Termin frei hatte.

Und tatsächlich, da gab es noch einen Galeristen, der Zeit hatte. Also reservierte ich sofort diesen Termin und wartete nochmals eine Stunde. In dieser Zeit traf ich noch eine Bekannte und wir schlenderten zusammen eine wenig durch die Ausstellung und plauderten miteinander.

 

Die Besprechung

DSC_1491 Als ich dann endlich dran kam, war ich sichtlich nervös und unsicher. Der Galerist analysierte mich und meine Bilder sehr genau und sprach mich auch direkt darauf an. Er meinte recht schnell, dass ich nicht unsicher sein solle, da meine Bilder gut sind.
Er sortierte die Bilder sehr schnell aus und machte einen Haufen mit Bildern die ihm gut gefallen, solchen die er einfach Postkarten massig fand und solchen die ich gleich wegschmeissen kann (ja, ich habe bewusst einige von dieser Sorte mitgenommen). Er kritisierte meine Bilder offen und sagte mir auch gleich, wieso ihm die einen gefallen und die anderen nicht.
Er machte mir Mut und sagte, dass ich in den von mir gewählten Bereichen weiter machen solle, dass er da Potential sehe. Zudem gab er mir einige Tipps, wie ich mich weiterentwickeln kann.

Ich fand die Besprechung im allgemeinen zwar sehr kurz (20 min), aber sie hat mir wirklich Mut gemacht und mich auf meinem Weg, den ich bisher gegangen bin bestätigt.

 

 

Mein Fazit

Ich kann euch eine solche Portfoliobesprechung nur empfehlen. So alle ein bis zwei Jahre eine Standortbestimmung im Bereich Fotografie kann durchaus sinn machen, vor allem wenn man eine unabhängige Fachperson zu rate zieht. Mich hat sie jedenfalls auf meinem Weg und in meinen Zielen bestätigt und ich bin mit neuem Enthusiasmus wieder ans Fotografieren heran gegangen.