Nun ja, 2011 und immer noch kein Blogeintrag. Bis jetzt auch noch kaum Bilder gemacht, weil im Moment grad anderes wichtiger ist. Aber hier kann ich nun meine ersten Bilder aus diesem Jahr präsentieren. Und euch Mut machen, auch bei schlechtem Wetter rauszugehen und Bilder zu machen. Denn ohne Regen hätten diese Bilder nie so gewirkt, wie sie es jetzt tun. Das eine ist ein digitales und das andere ein analoges Polaroid.
Meinen letzten Gig, habe ich am 1. November 2’010 in Bülach im Guss 81 fotografiert. Mit von der Partie waren Escape from Sickness, About an Author, Spoken uuuund DISCIPLE. Ich habe es sehr genossen, fette harte Musik in der ersten Reihe zu hören und Bilder zu schiessen. Besonders habe ich mich natürlich darauf gefreut, der erste zu sein, der DISCIPLE in der Schweiz vor die Linse kriegt 😉
Da das ganze in einem kleinen Club statt fand, musste ich mich ein wenig umgewöhnen, vorallem da ich sonst meistens in einem Bühnengraben stand, war es doch immer wieder schwierig sich durch das Publikum zu bewegen und eine gute Position zu ergattern. Irgendwie habe ich sogar mal noch ne Faust an den Kopf gekriegt und ab und an, wenn die Songs und das Publikum richtig abgingen flog mal wieder ein Zuschauer an mir vorbei an die Bühne und rappelte sich anschliessend benommen wieder auf. Ich war jedesmal froh, wenn sie nicht mich oder mein Equipment traffen.
Ich habe mich ja letzthin dazu durchgerungen und gestanden, dass ich ab und zu mit dem iPhone photographiere. In den letzten Tagen habe ich mir vermehrt Gedanken dazu gemacht und mich ein wenig beobachtet.
Ich habe gemerkt, dass ich eigentlich immer dann zum iPhone greife und knipse, wenn mir entweder gerade langweilig ist, oder ich ein cooles Bild sehe, dass ich festhalten will. Das iPhone ist halt wirklich immer mit dabei.
Grundsätzlich spricht natürlich einiges gegen das iPhone. Kein Zoom ausser digital. Schlechte Qualität, hohes Rauschen und geringe Auflösung. Aber es ist halt immer mit dabei und man kann danach mit den Apps gleich ein wenig an den Bildern rumspielen.
Inzwischen denke ich sogar, dass das fotografieren mit dem iPhone nicht nur eine doofe Spielerei ist. Nein, ich bin der festen Überzeugung, dass ich damit meine photographischen Skills trainiere und festige.
Ich mache mit dem was ich zur Verfügung habe das beste aus der Situation die ich antreffe. Das ist etwas, dass was eine wichtige Fähigkeit eines Fotografen ist.
Denn ein Shooting kann bestenfalls in einem Studio genau geplant und durchgeführt werden. In allen anderen Situationen muss man als Fotograf schnell reagieren um das beste aus der Situation herauszuholen. Sei es um für sich selbst oder für den Kunden das beste Bild zu machen.
Ja, und deshalb werde ich auch in Zukunft mit dem iPhone durch die Gegend laufen und knipsen! 😉
Jaaaa, ich gebs ungern zu, inzwischen fotografiere auch ich immer öfter mit dem iPhone. Obwohl ich mich anfangs unheimlich gestreubt habe und tausende von Argumente dagegen gefunden habe, bin ich inzwischen weich geworden. Das Teil ist nun mal immer dabei und somit zur Hand. Wie sagt man in der Fotografenszene so schön, “The Best Camera Is The One That’s With You” und damit haben sie halt irgendwie schon recht.
Da ich jeden Tag ein paar Stu nden pendle und mir ab und zu etwas vor die Linse läuft knipse ich ab und an mit dem iPhone. So richtig warm bin ich jedoch erst geworden, als ich die beiden Apps, plastiq und photoshop entdeckt habe. Seither bearbeite ich die iPhone-Bilder auch direkt auf dem iPhone.
Nun, lange rede, kurzer Sinn, hier mal ein paar Bilder, die im vergangenem Jahr enstanden sind …
Was hältst du von den Bildern? Fotografierst du auch mit deinem Handy? Und wenn ja, bist du zufrieden, mit der integrierten Kamera und den Bearbeitungsmöglichkeiten? Hast du noch einen Insidertipp betreffend iPhone-App?
Seit bald drei Wochen ist Lightroom 3 nun erhältlich. Die Beta habe ich nur sehr kurz angetestet, weil ich meinen Katalog da noch nicht importieren konnte. Aber seit die Vollversion nun offiziell erhältlich ist, arbeite ich nur noch mit Lightroom 3.
Ich bin echt begeistert von den neuen Features, die ich bis jetzt entdeckt habe und muss sagen, dass Update lohnt sich auf jedenfall. (Objektivkorrektur und verbesstere Rauschreduktion um die für mich wichtigsten mal zu nennen.)
Der Workflow ist derselbe geblieben, wie bei Lightroom 2, weshalb ich an dieser Stelle nochmals auf meine Lightroom-Einführungs- und Lightroom-Workflow-Serie aufmerksam mache.
Die Lightroom Einführungs- und Workflowserie im Überblick
Im übrigen mache ich mir gerade Gedanken, die Workflow-Serie auch als Video-Podcast zu veröffentlichen. Mein letzter Versuch ist daran gescheitert, dass ich ein Programm habe, dass zwar irgendwie als *.avi abspeichert, ich diese aber auf der Platte nicht finden und somit weder bearbeiten noch weitergeben kann 😀 omg!
Nun, ich habe hunderte von Bildideen, Projekten und Konzepten, die ich gerne durchführen würde, aber im Moment fehlt mir vor allem die Zeit diese umzusetzen.
Als Stego auf mich zukam, ob ich mit ihm zusammen das Booklet für seine erste CD machen wolle, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich hatte schon während der ersten kurzen Besprechung die Idee, wie das Cover in etwa auszusehen hat. In den kommenden Wochen trafen wir uns immer wieder oder besprachen uns, über die weiteren Ideen für das gesamte Booklet-Konzept.
Mitte April war es dann so weit. Wir trafen uns an einem Donnerstag und haben an einem ganzen Nachmittag das komplette Booklet fotografiert. Die Nachbearbeitung verschlang dann wohl schlussendlich nochmals so gegen 50h, aber mit dem endgültigen Resultat bin ich nun sehr zufrieden. Ich muss hier anmerken, dass da nochmals ein Grafiker über das Booklet gegangen ist und ihm den endgültigen Feinschliff verpasst hat.
Die Releaseparty wird am 18. Juni am CREA in Basel stattfinden, da werde ich das fertige Booklet dann auch das erste Mal sehen können … ich bin ja mal gespannt. Ich darf euch hier aber schon mal das Cover zeigen.
Wie der eine oder andere von euch schon weiss, bin ich in meinen Frühlingsferien per Interrail hoch nach Schottland gefahren. Hier reiche ich nun ein kleines Tagebuch nach, mit ein paar Bildern, die ich in dieser Zeit geschossen habe.
Tag 1: Wülflingen – Winterthur – Zürich – Basel – Paris
Am ersten Tag bin ich um 8:00 Uhr los, über Winterthur, Zürich nach Basel und da dann in den direkten TGV nach Paris umgestiegen. Um ca. 14:30 Uhr war ich dann in Paris, wo ich auch mein erstes Foto schoss. Übrigens, hatte ich auf der ganzen Reise meine Polaroid SX-70 mit “TZ Artistic”- Filmen und meine Nikon D300 mit dem 18-200mm f3,5-5,6 Universalzoom sowie ein ausgeliehenes 10,5mm f2,8 Fisheye mit dabei. Und dann und wann, habe ich ein paar Bilder mit dem iPhone gemacht.
In Paris angekommen habe ich mit dem Gedanken gespielt, sofort weiter nach London zu reisen, aber irgendwie hatte ich dann das Gefühl, dass ich von Paris schon mehr sehen will, wenn ich dann schon mal da bin.
So bin ich dann fast den ganzen Nachmittag mit meinem Rucksack durch die Stadt gelaufen und habe eine Bleibe für die Nacht gesucht. Die eine habe ich nicht gefunden, die andere war ausgebucht und als ich dann zu meinem Backpacker-Hotel war in dem es noch Plätze frei hatte, wurde ich so richtig heftig vom Regen verschifft. Das war im übrigen das einzige Mal auf meinem 9-tägigen Trip, dass ich so richtig heftig verpisst wurde, auch wenn ich die meiste Zeit auf der britischen Insel verbrachte.
Als ich dann mein Zimmer bezogen hatte und mich eine Runde ausgeruht hatte, machte ich mich zu Fuss auf den Weg zum Eifelturm. Dieses Gebilde fasziniert mich seit eh und je … zudem sah ich letzthin handgezeichnete Originalpläne davon im Internet und der Gedanke, dass die Herren die ganze Statik dazumal von Hand rechnen mussten, finde ich echt krass, ich bin schon froh, wenn ich nur mal ein paar Träger mit meinem Taschenrechner rechnen kann 😉
Ich bin eine ganze Weile um den Turm herum geschlichen und habe ne Menge Bilder gemacht … das Wetter war auch genial und die Sonne ging gerade unter … was hätte ich mir mehr wünschen können?!?
Tag 2: Paris – London – Colchester
Nun, die Nacht war der Horror, laut, unruhig, komisch, kurz … als ich dann aufgestanden bin war ich immer noch müde und vor allem angepisst. Ich hatte nur noch einen Wunsch; raus aus Paris, ab nach London.
So habe ich mich auf den Weg zum Bahnhof gemacht und bin mit dem Eurostar rüber nach London. Um ca. 14:00 Uhr bin ich da dann angekommen. Ich habe mich dann sofort in einen Bus gesetzt, um runter zur Tower Bridge zu fahren, weil ich von der unbedingt ein paar gute Bilder machen wollte.
Nach einer Stunde fahrt quer durch London, der Rückweg mit der U-Bahn hat nur ca. 15min gedauert, bin ich dann endlich angekommen, der Himmel war bedeckt und es hat immer wieder ganz sanft geregnet. Aber ich glaube, ich kann mit der Ausbeute sehr zufrieden sein.
Ich bin dann so ca. um 18:00 in den Zug nach Colchester gestiegen um da einen Freund zu treffen. Dieser Zug war so voll, das war mir als Schweizer echt Fremd und zudem reservieren die Engländer auch in Regionalzügen ihre Sitzplätze!!! Ich sah in diesem Zug das erste Mal Leute im Anzug im Gang an den Boden sitzen!!! Ich bin dann halt 50min gestanden.
Als ich dann endlich eine Bleibe gefunden hatte, Ostern und Schulferien machten es ein wenig schwierig, bin ich dann erst mal im KFC essen und anschliessend mit Andreas ein paar Guinness geniessen gegangen in einem Pub.
Tag 3: Colchester – Petersborough – York – Aberdeen
Am nächsten Tag habe ich mich dann in den Zug gesetzt und bin fast 14 Stunden hoch nach Aberdeen gefahren. Im Zug habe ich eigentlich keine Fotos gemacht, nur das eine oder andere mit dem iPhone. Ich habe die meiste Zeit gelesen, ein wenig gedöst oder aus dem Fenster gesehen. Es war schon beeindruckend, die meiste Zeit der Küste nach zu fahren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich bei Edinburgh über die grosse Brücke gefahren bin, das war wirklich imposant!
Um 22:00 Uhr bin ich dann in Aberdeen angekommen und auf der Suche nach einem Schlafplatz ein wenig umhergeirrt. Nach einer Weile habe ich dann ein paar nette Leute kennen gelernt, welche mich in eine Obdachlosenschlafstelle mitgenommen haben.
Als sie von meinen Plänen hörten, hier in Schottland ein wenig umherzureisen, gaben sie mir eine Menge guter Tipps, mit denen ich locker die nächsten 4 Wochen hier oben hätte verbringen können. Aber auf ihren Tipp hin, entschloss ich mich dann am nächsten Tag an die Westküste zu reisen und die Insel Skye ein wenig zu erforschen.
Tag 4: Aberdeen – Iverness – Kyle of Lochlash – Broadford – Portree
Am vierten Tag bin ich dann morgens um ca. 7:00 Uhr wieder in den Zug gestiegen um an die Westküste auf die Insel “Isle of Skye” zu gelangen. Die Zugfahrt von Aberdeen nach Iverness war schon beeindruckend, durch die sanfte Hügellandschaft zu fahren und die sanft gezuckerten Hügel sehen zu können!
Der Schnee auf den Hügeln war zwar schön anzusehen, aber er durchkreuzte auch meine Pläne, in Schottland campieren zu gehen … ich war ein ganz klein wenig sauer, aber es hielt sich in den Grenzen 😉
Als ich dann mit dem Zug von Iverness nach Kyle of Lochlash fuhr, konnte ich keine Minute in meinem Buch lesen. Die Landschaft faszinierte mich so extrem und war wunderschön! Ich konnte es dann auch nicht lassen, mit meiner Polaroidkamera ein paar Bilder zu schiessen.
Ich habe, am hellichten Tag, 20 Meter neben der Zuglinie eine Hirschherde gesehen … Berge, Wälder, Seen …. und das ganze mit einem wunderschönen Himmel … ich bin gleich wieder dort, wenn ich mich daran zurück erinnere! Ich bin nach wie vor hin und weg, wenn ich an diese Landschaften denke!
In Kyle of Lochlash stieg ich dann auf den Bus um, den ich in Broadford nochmals wechseln musste, um nach Portree zu gelangen. Die Busfahrt war einmal mehr imposant, aber ich konnte nur ein paar Bilder mit dem iPhone machen, da sich die Kamera mit dem Rucksack im Gepäckteil des Busses befand. Ich war dann schlussendlich so gegen 16:00 Uhr in Portree, wo ich mich dann entschied in ein Backpacker-Hotel einzuchecken.
Da habe ich dann auch Jörg kennen gelernt, ein 70-jähriger Rucksacktourist, der die Welt durchkämmt und ebenfalls ne Nikon mit sich rumschleppte. Nachdem wir eine weile miteinander gequatscht hatten, entschieden wir uns dann zusammen in einem Restaurant Nachtessen zu gehen. Dabei bin ich meinem aktuellen Lieblingsbier, dem Black Cuillin begegnet 😉 Wir unterhielten uns blenden, gingen noch ein wenig fotografieren und verabredeten dann, aus Zimmermangel am nächsten Tag mit dem Bus weiter nach Uig zu ziehen.
Tag 5: Portree – Uig – Beinn Edra – Uig
Am nächsten Tag sind wir dann zusammen mit dem Bus rund um die nördliche Ostküste nach Uig gefahren. Es war wiederum eine atemberaubende Fahrt durch die wundervolle und mystische Landschaft Schottlands, entlang der Küste.
In Uig angekommen, hatten wir das Glück auf anhieb eine B&B-Zimmer zu finden, in das wir einchecken konnten. Ich hatte mir am Tag zuvor eine Wanderroute auf der Karte herausgesucht, von Uig am Meer hoch auf den Berg “Beinn Edra”. Also habe ich sofort meinen Rucksack geleert und mir das nötigste wie meine Kameras, das Stativ, , die Karte, den Kompass, den Gas-Kocher, zu trinken und wetterfeste Kleider eingepackt und bin dann so gegen 12:30 Uhr losmarschiert.
Sobald ich in das Seitental eingebogen war, war ich wieder ein wenig high, von der wundervollen, einmaligen Landschaft. Immer wieder bin ich stehen geblieben um zu fotografieren, Objektive und Kameras zu wechseln. Dennoch bin ich recht schnell vorwärts gekommen. Ich wusste, dass ich mich sputen musste. Einerseits, war das Wetter nicht sonderlich gut, es zogen immer wieder Wolkenschwaden über den Hügel und andererseits wusste ich, dass ich mir eine recht anspruchsvolle und lange Strecke vorgenommen hatte. Irgendwann, endete der Feldweg in einem Pfad und plötzlich war es kein Pfad mehr, sondern ich war in einem Rinnsal, welches sich durch das Moor schlängelte. Ich lief wieder zurück um den Pfad zu finden, welcher quer durch das Moor führte, aber ich fand den definitiv nicht. So entschied ich mich quer durch das Moor zu laufen.
Nachdem ich dieses durchquert hatte, stand ich an einem Bach, den ich überqueren musste, ich suchte kurz eine Brücke, sah aber weit und breit keine, also über querte ich ihn einfach so. Dann stand ich unten am Hügel, etwa auf 300m über Meer, ich wusste es ging auf ca. 600m hoch. Und ich staunte nicht schlecht, als ich bemerkte, dass der pfeiffengerade Weg nach oben, nicht einfach ein Irrtum der Kartographen war, sondern, dass der Weg da tatsächlich über 300m schnurgerade nach oben führte!!! Sowas habe ich echt noch nie gesehen. Also nahm ich ihn unter meine Schuhe und machte mich auf den Weg nach oben. So um zirka 17:00 war ich dann zuoberst auf dem Gipfel.
Das Wetter hatte recht zugemacht, es wurde kalt, windete stark und begann langsam zu regnen. Ich entschied mich, wieder den Weg zurück zu gehen, den ich gekommen bin und nicht die Strecke zu gehen, die ich ohne Pfad zurücklaufen wollte um eine Loop zu erreichen. Denn ich konnte auch den teilweise eingezeichneten Pfad entlang der Felskante nicht sehen und vom Regen her war es mir einfach zu riskant.
So suchte ich mir einen Platz um mir mein Mittag- und Nachtessen, ein einem, auf dem Gaskocher zu kochen und gleichzeitig, eine Time-Lapse zu machen, wie ich es mir vorgenommen hatte. Während ich das ganze machte, fing es dann tatsächlich an zu schneien. Nach gut 45min hatte ich dann genug, vorallem hatte ich nasse und kalte Füsse, darum packte ich mein Equipment wieder zusammen und machte mich auf den Weg nach unten.
Durch den Schnee-Regen, war der Pfad recht rutschig geworden und ich braucht mindestens gleich lang für den Abstieg, wie vorhin für den Aufstieg. Es begann immer stärke zu regnen, trotzdem hielt ich immer wieder an, um Bilder zu machen.
Auch auf dem Rückweg fand ich den Pfad durch das Moor nicht und so holte ich mir ein zweites Mal feuchte Schuhe, während ich da quer durch stapfte, von einem Rinnsal ins nächste … bis ich den anderen Pfad wieder gefunden hatte.
So gegen 22:00 Uhr bin ich dann in meinem Zimmer, völlig durchnässt aber extrem glücklich angekommen. Ich wusste ich hatte ne Menge super Bilder, eine imposante Timelapse und war stolz ca. 22km und 600 Höhenmeter geschafft zu haben.
Das beste war, das Jörg mir ein Bier, natürlich ein Black Cuillin, besorgt hatte, welches ich nach der Dusche, beim gemeinsamen begutachten der Bilder, geniessen konnte!
Tag 6: Uig – Fort Williams – Glasgow
Nun an diesem Tag genoss ich mit Jörg zusammen ein typisch englisches Morgenessen. Da ich auf der Hinreise immer darauf hingewiesen wurde, dass die englischen Bähnler am Dienstag und Mittwoch streiken werden, musste ich leider heute schon wieder abreisen, weil mein Ticket terminlich begrenzt war.
Wir verbrachten den ganzen Tag an der Sonne und unterhielten uns zusammen blendend über Gott und die Welt. Um 14:45 fuhr dann mein Bus von Uig in Richtung Fort Williams. Als ich einstieg und ein Ticket nach Glasgow lösen wollte, erklärte mir der Chauffeur, dass der Bus ab Fort Williams komplett ausgebucht sei und der mich nur bis da mitnehmen könne. Ich willigte etwas irritiert ein und wir fuhren einmal mehr durch atemberaubende Landschaften, quer durch Schottland. Da sich meine Kamera im Rucksack im Gepäckfach befand, habe ich ausnahmsweise auf das iPhone zurückgegriffen.
Als ich in Fort William ausstieg, sagte mir der Chauffeur, dass es nun doch freie Plätze habe, und so konnte ich nach einer halben Stunde Pause, mit demselben Bus, weiter nach Glasgow fahren. Um 22:00 Uhr sind wir dann da angekommen, und nach einer halben Stunde, habe ich dann auch eine bezahlbare Bleibe gefunden.
Tag 7: Glasgow – London – Havant – Portsmouth
Ich bin ja zwei Tage früher losgereist, am Sonntag, weil ich am Montag unten an der Südküste sein wollte. Das ganze nur aus dem Grund, weil ich auf der Hinreise überall darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der Bahnverkehr am Dienstag und Mittwoch bestreikt werde.
Ich bin dann in Glasgow relativ früh auf den Zug und irgendwann gegen Mittag in London angekommen. Da erlebte ich dann meinen vorläufigen Tiefpunkt. Mir wurde über die Lautsprecher mitgeteilt, dass der Streik abgesagt war! NUN was ich mehr als nur ein bisschen angepisst! I was really, really pissed off!!! Aber da ich schon 24h unterwegs war, machte es auch keinen Sinn mehr wieder hoch nach Schottland zu fahren. Der Verfallstag des Tickets und das Ende meiner Ferien rückte immer näher. Also machte ich mich, angepisst ;-), auf den Weg, weiter nach Süden, um in Portsmout eine Fähre nach Frankreich zu erwischen. Ich spielte noch mit dem Gedanken in Frankreich noch ein, zwei Tage zu campieren, bevor ich endgültig nach Hause gehe.
In Portsmouth kriegte ich dann leider nur eine Fähre für den nächsten Morgen um 08:00 Uhr, die nahm ich dann auch und machte mich auf die Suche nach einem B&B-Angebot. Nachdem ich beinahe 4 Stunden durch die Käffer da unten geirrt war und auch mit Hilfe von Einheimischen nur auf ausgebuchte B&B-Angebote stiess, war ich irgendwann ziemlich müde. Ich lief dann durch einen Park und suchte irgendwo ein Plätzchen, wo ich mit meinem Zelt schlafen könnte. Nun, schlussendlich fand ich auch ein etwas verstecktes Plätzchen Wiese, wo ich mein Zelt aufschlug. Der einzige Nachteil daran war, die Autobahn war 20m von mir entfernt … aber ich war so am Ende und wusste, dass ich jetzt schon am morgen bis zur Fährstation 30min zu laufen hatte … also legte ich mich sauer und müde in meinen Schlafsack und gab mich meinem äusserst unruhigem Schlaf hin.
Tag 8: Portsmouth – Cherbourgh
Am nächsten Tag packte ich mein Zelt dann so um 05:30 Uhr, während ich bemerkte, dass eine Polizeipatroullie anhielt und zu Fuss auf mich zu kam. Auf der hälfte des Weges, machte die zu meinem Glück jedoch kehrt, als sie bemerkte dass ich gerade alles am abbrechen war.
Ich war dann pünktlich bei der Fähre konnte einchecken. Auf der Überfahrt war ich dann verständlicherweise nicht all zu lange wach 😉
In Cherbourgh, dann die nächste Überraschung. Es kam kein Bus zur Fährstation, um uns in die Stadt zu bringen. Ich lief dann mit einem Iren zusammen in die Stadt, wir unterhielten uns recht spassig. Ich war dann so gegen 14:00 Uhr am Bahnhof. Und jetzt hatte ich vor Müdigkeit und mittelmässiger Laune plötzlich keine Lust mehr campieren zu gehen. Also ging ich an den Schalter und verlangte eine Zugverbindung für heute noch, nach Zürich. Ich hatte nämlich grob überschlagen, dass das eigentlich noch reichen müsste. Sie schaute mich etwas verwirrt an und erklärte mir dann, dass sie die Bahn bestreiken würden und es mir heute auf keinen Fall reichen würde. Naja, nach geschlagenen 30min, wo teilweise 5 Personen zur beratung hinter ihr standen, hatte sie mir dann für den nächsten Tag eine Verbindung heraus gesucht.
So sass ich nun in Cherbourgh fest. Ich suchte mir wieder ein günstiges Zimmer, wo ich mich dann erst mal für eine Stunde mit Musik im Ohr hinlegte und chillte. Dann lief ich ein wenig durch die Stadt, ging etwas essen und genoss ein paar Bierchen, bevor ich schlafen ging.
Tag 9: Cherbourgh – Paris – Mullhouse – Basel – Zürich – Winterthur – Wülflingen
Wie ihr sicher gemerkt habt, habe ich seit Glasgow auf der Rückreise keine Bilder mehr gemacht. Wieso genau weiss ich eigentlich auch nicht. Wahrscheinlich war ich so überwältigt von dem, was ich in Schottland gesehen und fotografiert habe, dass mir alles andere nur noch banal erschien. Und zudem bin ich überhaupt kein grosser Fan von Fotos, die ich aus dem Zug heraus schiesse.
Naja, der letzte Tag ist dann relativ schnell erzählt, weil ich in keinem TGV Platz bekommen hatte, bin ich in ca. 14h mit dem Zug quer durch Frankreich und die Schweiz gefahren, musste zwischendurch wegen Verspätungen um meine Anschlüsse bangen. Habe ne Menge gelesen und bin Schlussendlich so gegen 23:30 Uhr wieder glücklich und erschöpft zu Hause angekommen.
FAZIT:
Ich schwärme nach wie vor von Schottland, ich will da unbedingt wieder hin! Das nächste Mal, wenn es etwas wärmer ist und ich wirklich auch campieren kann. Die Landschaft und die Weite, ist einfach fantastisch. Das nächste Mal werde ich aber hoch fliegen und einfach zwischendurch mit dem Zug reisen. Dadurch, dass ich vom Zug aus sehr viel von der Landschaft gesehen habe, weiss ich nun auch genau, wo ich hin will.
Interrail-Reisen fand ich auch sehr angenehm und relaxt, auch das werde ich wieder machen, vor allem, wenn ich mal wieder Zeit brauche um losgelöst von allem nachzudenken und lesen zu können.
Alles in allem, es war eine sehr spannende und angenehme Zeit, die ich nicht missen und wiederholen möchte!
Ungeduldig habe ich bis letzen Mittwoch gewartet, dann konnte ich endlich meinen ersten analogen Film im Fotoladen meines Vertrauens abholen.
Das witzige war, dass sie mir da noch gesagt haben, dass sie die unscharfen Bilder nicht mitentwickelt hätten, dabei habe ich doch ein paar davon absichtlich unscharf gemacht, während ich am experimentieren war 😀 Naja, ich muss das nächste mal wohl sagen, dass sie für mich zukünftig alle Bilder zu entwickeln haben.
Nun habe ich mir die Negative mit der Durchlichteinheit meines Scanners eingelesen. Dabei kommt es aber immer zu weissen Flecken und strichen auf den Bilder. Das nervt irgendwie, vor allem, da ich nicht weiss woher das kommt (beim ersten Bild habe ich die Fehler mal drin gelassen, bei den anderen habe ich sie rauskorrigiert). Aber wie ihr in den untenstehenden Resultaten seht, kann man das nachträglich sehr bequem korrigieren. Die Bilder habe ich dann noch ein wenig durch Photoshop (zur Korrektur) und Lightroom (für die Effekte) gezogen und ich muss sagen, ich bin begeistert vom hybriden Workflow und den Ergebnissen.
Ich bin jetzt endgültig bei der analogen Fotografie angelangt! Naja, nicht so richtig total, aber irgendwie doch. So streife ich nun doch seit ca. 2 Wochen mit der Nikon FE von meiner Mutter und dem 55mm f2,8 Macro-Objektiv durch die Gegend und habe soeben meinen ersten Film entwickeln lassen.
Nun, wie bin ich denn jetzt wieder darauf gekommen? Seit ein paar Monaten bin ich ja voll im Polaroid-Fieber, wie der eine oder andere mitbekommen hat. Aber ich merkte natürlich auch, dass das eine sehr teure Angelegenheit ist. So ein Bild kostet doch zirka 3 CHF! Eigentlich würde ich noch so gerne einfach ein wenig mit der Polaroid-Cam rumknipsen, weil es einfach Spass macht … aber das liebe Geld!!!
Dann bin ich durch ein paar Kollegen angestiftet worden, die iPhone-Fotografie etwas ernster zu nehmen und mir das eine oder andere Programm zu installieren. Und während ich da so am rumspielen war, schoss es mir durch den Kopf … hier emulierst und simulierst du mit den Programmen alte, alternative Kameras und Entwicklungsprozesse … wieso packst du nicht deine analoge Ausrüstung wieder aus? (Im übrigen bin ich der iPhone-Fotografie nun etwas weniger skeptisch eingestellt, aber nach wie vor noch nicht so richtig Freund mit ihr geworden!)
Und das habe ich dann getan. Ich habe die Nikon FE meiner Mutter gepackt und sie begleitet mich seither jeden Tag. Zudem funktioniert auch plötzlich die Minolta wieder, die ich eigentlich schon längst aufgegeben hatte.
Über die Ostern habe ich mir dann auch noch meinen Scanner etwas genauer unter die Lupe genommen und realisiert, dass ich da 35mm-Filmnegative scannen kann. Ich habe dann einige Tests mit den einzig verfügbaren Negativen gemacht, die von einer Flugshow stammen, als ich mal mit einer Kompakten knipsen durfte. Und ich fand das Resultat recht gut. Es hat da zwar dann immer weisse Flecken drauf, woher die stammen weiss ich noch nicht, aber mit der Testversion von Photoshop CS5 lassen die sich ja sehr bequem editieren.
Und so bin ich nun dran, mir einen hybriden Workflow für meine analog geknipsten Bilder anzueigenen. Das erste, präsentable Beispiel habt ihr ja weiter oben in diesem Beitrag schon gesehen 😉
Soeben habe ich mir ein paar Diafilme zugelegt, und die will ich dann crossen lassen … und von einer modifizierten Lochkamera träume ich auch noch … oder doch eine Holga? Naja, ich habe viele Ideen und bin bereit mich mehr und intensiver mit der analogen Fotografie zu beschäftigen, als ich das jemals tat!
Fotografierst du noch analog oder nur digital? Hast du einen hybriden Workflow? Und scannst du deine Bilder selber?
Naja, ich werde hier jetzt keine grossen Worte mehr dazu schreiben. Es war zwar schon lange abgemacht, dass wir zusammen ein Shooting machen werden, aber dass es dann letzten Sonntag statt gefunden hat, war eher eine spontane Sache. Forciert, durch eine “unvorhergesehene” aktuelle Entwicklung 😉 Die ursprünglich geplante Kulisse in Thun, gab es leider inzwischen nicht mehr, weshalb wie uns mit ein paar anderen Fotografen schlussendlich auf dem Sulzer-Areal in Winterthur tummelten.
Lasst die Bilder einfach mal wirken und schreibt mir eure Kommentare und Anmerkungen dazu unten rein.