Lehrstunde Radrennsport: Tour de Suisse in Winterthur

Erfahrungen, Fotografieren

Eigentlich halte ich mich für einen relativ guten Amateurfotografen, der mit den verschiedensten Situationen gut zurecht kommt. Doch hin und wieder, stosse auch ich an meine Grenzen. Und heute, ja, da war es wieder mal soweit …

 

DSC_3827Gestern habe ich per Zufall mitbekommen, dass die Radrenntour “Tour de Suisse” durch meine Wahlheimat, Winterthur, führte. So habe ich meine Kameras gepackt, die Marschtabelle studiert und bin losgezogen um ein paar coole Rennrad-Bilder zu machen.

Als ich an meiner geplanten Position angekommen bin, habe ich mich erst mal ein wenig umgeschaut und dann drei Mal meine Position gewechselt, bis ich einen guten Blickwinkel, von einer Mittelinsel aus, auf eine Kurve hatte (übrigens in Absprache mit dem verkehrsregelnden Polizisten). Ich checkte mehrere Male die Kameraeinstellungen (S-Modus [Blendenautomatik], 1/200s, Matrixmessung, ISO 50) und wartete gespannt, bis die Fahrer kommen würde. DSC_3831 
 

Als erstes kam ein einzelner Ausreiser, den ich im Hochformat mehrere Male von vorne  fotografierte, als er dann aber um die Kurve zog, war ich mit dem heraus zoomen und mitziehen zu langsam, so dass es nur leicht unscharfe und angeschnittene Bilder gab. Ich war schon ein wenig enttäuscht und beschloss, das Feld im Querformat aufzunehmen.

 

Als das Feld dann kam, fuhren gleich vorneweg wieder zwei Ausreisser. Die waren vom gleichen Team wie derjenige der 8 Minuten Vorsprung hatte. Und als ich das sah als ich die Bilder am PC anschaute, fragte ich mich ernsthaft, was die da vorne machten! Aus taktischer Sicht müssten diese beiden das Feld bremsen und langsam mitfahren und nicht anführen und um den vorderen zu unterstützen sind 8 Minuten meiner Meinung nach zu viel, das hätte früher passieren müssen. (Kurzer taktischer Schwenk von meiner Seite, sorry, bin halt ein kleiner Rad-Fan).

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Naja, auf jeden Fall konzentrierte ich mich als erstes auf diese beiden, da sie eine schön enge Linie fuhren und ich versuchte gute Bilder zu kriegen indem ich um die Kurve die Kamera mitzog. Vier Sekunden dahinter kam dann schon das Feld, und vor lauter Fahrer vergass ich dann, mich jeweils auf einen zu konzentrieren und schön mit zu ziehen. Dann fotografierte ich im RAW-Format, was sehr schnell zu einem überfülltem Pufferspeicher führte, wodurch ich immer wieder ungewollte Pausen einlegen musste.

Beim anschliessenden durchschauen der Bilder im Kameradisplay merkte ich dann schnell, dass meine Bilder zu 98% nichts geworden sind.
Um mich ein wenig an das mitziehen zu gewöhnen, habe ich dann einfach noch um der Technikwillen, ein paar Bilder der nachfolgenden Autos gemacht. Aber so richtig sicher fühle ich mich beim Mitziehen noch nicht.

 

Mein persönliches Fazit

DSC_3857 Das nächste Mal werde ich die Bilder von Anfang an im Querformat aufnehmen. Eventuell sogar noch mit einer kürzeren Verschlusszeit, was aber wieder den Effekt des Verwischens vermindern wird. Und was auch sicher ist, dass ich in einer solchen Situation das nächste mal im JPEG-Format fotografieren werde, um den Puffer nicht so schnell voll zu haben.

Dann muss ich sicher irgendwie das Mitziehen noch gewaltig üben. Bin mir aber noch nicht sicher wie.

 

Wie macht ihr das? Wie Sattelfest seit ihr, wenn es ums Mitziehen geht und wie habt ihr das geübt?