Im heutigen Blogbeitrag schreibe ich über mein erstes richtiges People-Shooting. Wie ich mich vorbereitet habe, wie es während dem Shooting gelaufen ist und wie ich die Bilder aufbereitet habe.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Menschenfotografie
Grundsätzlich muss ich mal voraus schicken, dass ich normalerweise in einer eher künstlerischen Art, Landschaften, Nachtaufnahmen, Architektur, abstrakte Sachen oder Konzerte fotografiere. Klar habe ich schon das eine oder andere Fest oder Konzert fotografiert. Aber die Feste habe ich meistens etwas mühsam gefunden, da gibt es immer Leute, die nicht fotografiert werden wollen, sich hinter den Händen verstecken und wegdrehen, dass kann echt nerven!
Das ist bei den Konzerten ganz anders! Da steht ein Act auf der Bühne, der für die Fans und die Show da ist. Da muss ich nur richtig reagieren und kann meine Arbeit ganz ungestört machen.
Also, ich hatte keine Ahnung wie ich hinter der Kamera zu agieren habe, wenn ich einfach nur Menschen porträtieren sollte. Und trotzdem habe ich Christa und Lukas zugesagt, als sie mich angefragt haben. Einerseits, klar, weil ich sie mag und andererseits, will ich mich auch weiter entwickeln und neue Dinge ausprobieren. Ich habe ihnen aber gleich nach der Anfrage gesagt, dass ich keine Erfahrung habe und nicht garantieren kann, dass das wirklich gut heraus kommt. Sie hatten aber den Mut, sich darauf einzulassen.
Meine Vorbereitungen
Nachdem klar war, dass dieses Shooting ansteht, habe ich angefangen mir Bilder von verschiedenen Fotografen anzusehen. Auf Homepages, flickr und habe auch vermehrt Blogeinträge zu diesem Thema gelesen.
Ich habe mich auch mehrere Male hingesetzt und verschiedene Bildideen auf einen Block skizziert, die ich noch cool fand und für dieses Shooting in Frage kamen.
Sehr geholfen haben mir auch die Inputs von Leon, der das schon länger macht. Wir waren einmal zusammen in Zürich unterwegs und da hat er mir ein paar sehr interessante Sachen beigebracht. Zum Beispiel, dass man mit einer grossen Blende und einem Aufhellblitz sehr coole Gegenlichtaufnahmen machen kann. Oder wie man die Personen auf unkonventionelle Art und Weise zum lachen bringen kann.
Das Shooting
Ehrlich gesagt, war ich sehr nervös, als ich dann zum Vereinbarten Treffpunkt ging. Ich stellte mir fragen wie, finden sie meine Bildideen gut oder kann ich sie zum lachen bringen? Zudem war ich doch auch irgendwie müde von der vergangenen Woche.
Als wir uns dann in dem kleinen Park in Oberwinterthur trafen, entschuldigten sie sich gleich, dass sie etwas müde und aufgedreht wären. Aber dass war ein riesiger Vorteil für mich. Ich montierte meine Kamera und liess sie einfach weiter zusammen herumtollen. Ich folgte ihnen einfach mit der Kamera und machte Bilder … entgegen meinen Befürchtungen, brauchte ich fast gar keine Anweisungen zu machen. Es lief einfach so!
Sie hatten immer wieder neue Ideen, wohin sie noch gehen und was sie machen könnten. Es lief einfach rund. Dann und wann brachte ich einer meiner Bildideen rein, von denen wir die meisten umsetzten. Immer wieder kamen von ihnen hervorragende Vorschläge! Es war eine sehr entspannte und kreative Atmosphäre in der ich einige gute Bilder machen konnte.
Leider konzentrierte ich mich manchmal zu sehr auf das Motiv und vergass ab und zu die richtigen Kameraeinstellungen zu machen, was vor allem bei den Gegenlichtaufnahmen zu einem ausgebrannten Himmel führte. Aber ich finde die Bilder von der Symbolik her trotzdem gelungen. Ich kann es mir verzeihen, da es ja wirklich mein erstes Peopleshooting, meine ersten Gegenlichtaufnahme waren und ich das erste Mal mit einem Blitz arbeitete.
Die Bildbearbeitung
Zuhause angekommen lud ich die Bilder sofort in Lightroom. Aber ich war unsicher, wie ich die Bilder bearbeiten sollte. So habe ich von all den guten Bildern drei verschiedene Varianten erarbeitet. Eine eher realistische Variante, eine Variante mit einem Old-School-Effekt und eine Sepia-Variante.
Ich habe die dann in einen privaten Picasa-Ordner geladen und ihnen den Link dazu geschickt. So konnten sie selber auswählen, welchen Stil sie cool finden. Ihre Wahl fiel auf den Old-School-Effekt.
Mein Resümee
Für mich war das ein sehr entspanntes und schönes Shooting und hat mir sehr viel Freude bereitet. Ich habe eine ganze Menge gelernt und schon wieder neue Ideen.
In der Zwischenzeit habe ich schon wieder zwei andere Shootings hinter mir, die mir ebenfalls eine ganze Menge Freude bereitet haben und ich werde in Zukunft wohl öfter Menschen fotografieren gehen.
Ich bin Leon von picurebrothers.ch sehr dankbar, dass er mir Mut gemacht hat, das ganze zu versuchen und mir sehr viele Wertvolle Tipps dazu geliefert hat.
Ich kann euch deshalb nur Mut machen, versucht es einfach mal mit Personen, die euch näher stehen und euch Fehler verzeihen. Es macht wirklich Spass und macht noch mehr Spass, wenn man merkt, dass die fotografierten Personen Freude haben an den Bildern die entstanden sind!!!