Was bedeutet Fotografieren? Was bedeutet Fotografieren für mich? Mit diesen Fragen, habe ich mich die letzten Wochen herum geschlagen.
Ich bin für mich persönlich zum Schluss gekommen, dass Fotografieren für mich heisst, meine Umgebung zu Erkunden und meine Sicht der Welt, die Ansichten und Details, die mir auffallen fest zu halten. Und so habe ich mich letzten Samstag einmal mehr auf den Weg gemacht, meine Umgebung zu erkunden …
Am Samstag habe ich mir dann auf dem Flohmarkt eine kleines Kugelkopfstativ für 5 Franken gekauft. Abends habe ich mir dann meine beiden Kameras in den Rucksack gepackt und die Stative aussen dran gemacht und bin voller Tatendrang los in Richtung Stadt Winterthur.
Von einem Freund habe ich den Tipp bekommen, dass man vom Brühlberg herunter ganz gute Sonnenuntergänge fotografieren kann und nach einigen Recherchen auf einer Karte, bin ich zum Schluss gekommen, dass man von da auch aus coole Bilder von der Stadt in der Nacht machen kann.
Nach einem kurzen Zwischenstopp bei meiner Lieblings-Imbissbude dem Istanbul Döner bin ich sofort weiter mit dem Bus und anschliessend eine halbe Stunde lang den Hügel hoch gelaufen. Oben angekommen, stellte ich mit freudigem Erstaunen fest, dass es da sogar einen Turm drauf hat, welchen ich natürlich sofort erklomm. Nach einem kurzen Rundgang stellte ich meine Stative auf und bestückte sie mit meinen Kameras und wartete voller Vorfreude auf den Sonnenuntergang.
Doch schon bald stellte sich der Sonnenuntergang als enttäuschend dar, da er von einer grossen Wolkenschicht verdeckt wurde und nur durch zwei kleine Lücken sichtbar war. Doch ich liess mich nicht Gross beeindrucken und veränderte meinen Standpunkt, um gute Nachtaufnamen von der Stadt machen zu können. Da es aber noch sehr hell war, merkte ich, dass ich noch eine Weile mit warten verbringen müsste, bis es dunkel war.
Da kam mir plötzlich ein Gedanke. In letzter Zeit hatte ich im Internet vermehrt Zeitraffer-Videos gesehen, sogenannte Time-Laps-Videos. So nahm ich mir vor, ein ebensolches vom Eindunkeln über Winterthur zu machen. Das Ergebnis seht ihr im folgenden Video:
Nachdem ich diese Bilder im Kasten hatte, bin ich dann um 22:00 Uhr wieder vom Berg herunter gelaufen und bin noch eine halbe Stunde im Sulzer-Industriegebiet streunen gegangen und habe noch Mals ein paar Bilder geschossen.
Zurück zu Hause, stellte ich nach dem Importieren der Bilder fest, dass fast alle aus dieser Serie einen bläulichen Stich aufwiesen und ein grosser Teil unterbelichtet war. Das bedeutete für mich, dass ich jedes einzelne Bild in Lightroom unterbelichten musste, was ich automatisiert habe, und dass ich manuell für jedes einzelne Bild einen Weissabgleich vornehmen musste. Das sind auch die Punkte, die ich bei der nächsten Time-Lapse-Serie unbedingt beachten und kontrollieren muss. Zudem werde ich in Zukunft nicht mehr nur ein Bild pro Minute machen, sondern so alle 15-30 Sekunden und die Belichtungszeit aktiver überprüfen und steuern.
Nachdem ich die Bilder exportiert hatte, habe ich sie mit dem Windows Movie Maker zu einem Film zusammen gefügt. Am längsten hatte ich aber dann schlussendlich damit Musik zu finden, die ich in einem solchen Film verwenden darf und die mir auch gefällt!
Was haltet ihr von meinem ersten Time-Lapse-Video? Habt ihr auch schon Erfahrungen mit solchen Zeitrafferaufnahmen gemacht?
Hi Ben,
ist doch schonmal garnicht so schlecht, aber wie du schon geschrieben hast, 15-30sek wären vielleicht besser als 1min. Es bewegt sich in deiner Szene nicht wirklich viel, daher würd ich auch nicht unbedingt weiter runtergehen mit der Verzögerung.
Hatte auch das Vergnügen letztens meinen ersten Time-Lapse-Film zu knipsen 😉 Da ich aber die Bewegung der Wolken einfangen wollt, hatte ich eine Verzögerung von 5sek eingestellt. Mal sehn, wann ich wieder dazu komme sonen Time-Lapse zu knipsen.
Viele Grüße
Thomas
Tolle Sache, das will ich auch mal ausprobieren.
Kleiner Tipp: bei Nachtpanoramen und Zeitrafferfilmchen ist es eine gute Idee den automatischen Weißabgleich zu deaktivieren. Zeitrafferfilme geben so die Farbveränderungen teilweise sehr schön wieder (im Zweifelsfall kann man dann die Farbkorrektur auf alle Fotos gleichermassen ausrollen). Nacht-Panoramaaufnahmen mit automatischem Weißabgleich sind ein Horror, so habe ich mein erstes Nacht-GigaPan vom Reichstag vergeigt.
@ Bloggender Teddybaer: das ist ja schon ganz cool geworden, willst du da noch mehr machen in Zukunft?
@ Uwe: Jep, damit hab ich mir einiges zerschossen, werde das nächste Mal den grössten Teil Manuell einstellen müssen! Danke für den Tip!