Heute schreibe ich über meine Erfahrung beim Fotografieren, wenn es nur noch wenig Licht hat. Das ist meistens während und nach der Abenddämmerung und beim Fotografieren in Räumen der Fall. Ich gehe hier darauf ein, mit welchen Kameraeinstellung, Objektiven und anderem Zubehör man sich je nachdem behelfen kann.
Grundsätzliche Einteilung in zwei Kategorien
Grundsätzlich unterscheiden sich zwei verschiedene Arten von “Available Light”-Fotografie bei denen ich ganz unterschiedlich zu Werke gehe. Zum einen gibt es statische Objekte, Dinge, die sich nicht bewegen, wie Gebäude und Landschaften. Bewegende Objekte, wie Menschen und Maschinen stecke ich ganz einfach in die Kategorie dynamische Objekte.
In diesem ersten Teil geht es nun erst einmal um die statischen Objekte. Diese kann man mit relativ wenig Erfahrung und Equipment schon aufnehmen.
Statische Objekte fotografieren
Landschaften oder Gebäude bei “schlechtem” Licht fotografieren ist eigentlich nicht so schwierig. Das einzige, was ich dazu wirklich brauche, ist ein gutes Stativ (ich benutze das Cullmann 2560) und optional noch einen Fernauslöser (ich habe einen Kabelfernauslöser von enjoyyourcamera.com).
Mit diesen Ausrüstungsgegenständen im Rucksack (Kamera und Objektiv nicht vergessen … 😉 ) kann es dann los gehen. Meistens weiss ich schon, wohin es gehen soll, manchmal ziehe ich auch einfach so los.
Wenn ich dann vor einem Objekt stehe, laufe ich meistens noch ein wenig herum um verschiedene Blickwinkel zu testen. Dann stelle ich mein Stativ auf und montiere die Kamera und den Fernauslöser.
Nun kann es an das Einstellen der Kamera gehen. Da ich bei einem statischen Objekt genügend Zeit habe mein Bild zu machen, arbeite ich eigentlich immer im Manuellen Kameramodus.
Die Kameraeinstellungen
Als erstes ist hier anzumerken, dass ich dabei immer mit der niedrigsten ISO-Zahl arbeite, was bei Nikon ISO 200 ist. Man kann zwar noch auf ISO 100 gehen, aber dabei würde man Kontrast (Schärfe) verlieren.
Grundsätzlich will ich ja bei Gebäuden und Landschaften eine möglichst hohe Schärfentiefe. Das heisst, dass ich die Blende ganz normal wie am Tag so zwischen f8.0 und f14.0 einstelle. Dann entscheide ich mich je nach Lichtsituation, wie lange ich belichten will. Das kann dann so zwischen 4 Sekunden und 30 Minuten sein, und muss jeder selbst ein wenig ausprobieren, was am besten passt. Je nach dem, wenn ich möglichst lange belichten will, schraube ich auch schon mal die Blende auf f22 bis f32.
Der Fernauslöser und Bulb-Modus
Wenn ich den Kabel-Fernauslöser vergessen habe oder zu faul bin, diesen zu montieren, stelle ich die Selbstauslöserzeit auf 5 Sekunden und drücke ab. So hat die Kamera und das Stativ genügend Zeit, die Bewegungen auszubalancieren. Das funktioniert aber nur, wenn ich maximal 30 Sekunden belichten will.
Wenn ich länger als 30 Sekunden belichten will, muss ich den Bulb-Modus der Kamera verwenden. Dieser Modus öffnet die Blende so lange, wie ich den Auslöser drücke. Also wenn ich genügend Ausdauer habe, kann ich auch einfach 30 Minuten den Auslöser drücken um so eine lange Belichtungszeit hin zu kriegen. Aber ich werde mit grosser Wahrscheinlichkeit das Bild verwackeln.
Darum verwende ich den Kabel-Fernauslöser. Natürlich wäre ein Funk-Auslöser noch schöner, vielleicht kaufe ich mir mal bei Gelegenheit einen, wer weiss? An dem Kabelfernauslöser, kann ich einen Knopf verriegeln, welcher dann die Blende offen hält, bis ich die Verriegelung wieder zurück nehme, so kann ich ganz bequem lange Belichtungen vornehmen.
Ja, und dann heisst es einfach Ausprobieren, Geduld haben, die Augen offen zu halten und nach geeigneten Objekten zu suchen … Ich wünsche euch viel Spass dabei.